Weltweit ins Weltall

Über das Internet sollen alle Surfer ihre Rechner zusammenschließen, um Radiowellen aus dem All auf Signale intelligenter Lebewesen zu durchsuchen.

 
 
  Erschienen im inzwischen abgeschalteten Online-Nachrichtenangebot Newsboard.de am 29. August 1998.  
 
 
  Wer einen Internet-Zugang hat, kann sich bald an dem amerikanischen SETI (Search for ExtraTerrestrial Intelligence)-Programm zur Suche nach außerirdischer Intelligenz beteiligen.

Herzstück des SETI-Programms ist das Arecibo Radio-Teleskop in Puerto Rico, ein riesiges Ohr, das Radiowellen aus dem All empfängt und darin nach Signalen sucht, die möglicherweise von intelligenten Wesen stammen. Es gilt eine solche Menge an Daten auszuwerten, daß selbst Supercomputer, die bis zu 200 Milliarden Operationen in der Sekunde durchführen können, überfordert sind. An dieser Stelle kommt SETI@home ins Spiel: Per "distributed computing" (Aufteilung von Rechenoperationen auf viele, miteinander vernetzte Computer) wird die Auswertung auf viele kleinere Rechner verteilt. Die Idee ist, über das Internet Rechnerleerlaufzeit (sogenannte "idle time") zusammenzufassen, um so einen Riesencomputer zu simulieren.

"Wir könnten eine Million Menschen in dieses Projekt mit einbeziehen. Alle sind neugierig, alle wollen wissen, ob es Leben da draußen gibt", so Dan Werthimer, Wissenschaftler an der University of California in Berkeley. Allerdings werde es noch etwa ein halbes Jahr dauern, bis das Projekt online sein wird. Solange kann man den Rechner noch zum Training im Kampf gegen die Außerirdischen nutzen.

 
 
 

 
  © 1998 Werner Pluta, Newsboard.de; Mail: , Web: http://www.wpluta.de; 01/03 wp