Hocus Pocus

Kenny Ortegas Disney-Kinderfilm Hocus Pocus kann nur mit einem Auftritt von Bette Midler überzeugen

 
 
  Erschienen im tip, Heft 1/94.  
 
 
  Drei Hexen kommen im Jahre 1693 dem Geheimnis des ewigen Lebens auf die Spur. Sie entführen ein kleines Mädchen, das sie als Zutat für den Zaubertrank benötigen, werden jedoch entdeckt und hingerichtet. Nach dreihundert Jahren erscheint das Trio plötzlich wieder und stiftet erneut Unheil, wobei ihnen eine Gruppe von Kindern in die Quere kommt.

Praktisch alle Klischees aus vergleichbaren Kinder- und Jugendfilmen tauchen auch hier auf: Hautpfigur ist Max aus Kalifornien der sich als Zugezogener im neuenglischen Salem nicht wohlfühlt. Allison, ein Mädchen aus seiner Klasse, interessiert sich als einzige für den Neuen. Wie zufällig treffen sich die beiden außerhalb der Schule wieder und werden gemeinsam in die Ereignisse verwickelt. Unausweichlich verlieben sie sich ineinander.

Max' kleine Schwester Dani droht das Opfer der Hexen zu werden. Sie stiftet allerdings mit ihrer Frechheit einige Verwirrung unter den drei alten Vetteln. Aber nicht nur die Hexen, auch Max hat unter Danis Launen kräftig zu leiden. Die vierte Hauptperson, ein sprechender Kater, trägt dazu bei, die Zwistigkeiten unter den Geschwistern zu beenden. Tatsächlich ist er ein Junge, der vor 300 Jahren verhext worden ist, als er versuchte, seine Schwester zu retten. Er schafft es schließlich, die beiden zu versöhnen, und bringt Max dazu, Dani aus den Händen der Hexen zu retten. Die Botschaft des Films: Sei nett zu Deiner kleinen Schwester!

Die dünne Story ist durch einige Action-Szenen und ein paar Tricks aus der Special-effect-Kiste angereichert - fertig ist die Disney-Mischung.

Als Gegenspielerinnen stehen den Kindern drei Hexen gegenüber, von denen die eine nur den Zaubertrank für ewiges Leben, die zweite nur Männer und die dritte rein gar nichts im Kopf hat. Einzig Bette Midler kann in der Rolle der gerissenen Oberhexe überzeugen. Der Höhepunkt des Films ist denn auch erreicht, als sie auf einer Halloween-Party "I put a spell on you" singt. Der Rest plätschert dahin und ist beim Verlassen des Kinos schon fast vergessen.

 
 
  "Hocus Pocus", USA 1993. R: Kenny Ortega; P: David Kirschner, Steven Haft; B: Mick Garris, Neil Cuthbert; K: Hiro Narita; S: Peter E. Berger; A: Nancy Patton; M: John Debney; D: Bette Midler, Omri Katz, Thora Birch, Vinessa Shaw, Jessica Parker, Kathy Najimy, Sean Murray; Farbe, 96 Minuten.  
 
 

  © 1994 Werner Pluta, tip; Mail: , Web: http://www.wpluta.de; 04/99 wp